Ernährung

Selbstheilungskräfte aktivieren durch Intervallfasten

Januar 2, 2021

Fasten ist so alt wie die Menschheit selbst und wenn man so will in unseren Genen verankert. Jahrtausende spielte es in fast allen Religionen eine Rolle, meist als Reinigungsritual für Körper und Seele. Heute in unserer Überflussgesellschaft feiert das Fasten ein erstaunliches Comeback. Denn was früher häufig aus der Not heraus geschah, wird heute dem eigenen Wohlbefinden zuliebe gemacht. Fasten-Begeisterte berichten davon, dass sie sich fitter, „leichter“ und wacher fühlen als zuvor. Auch die Konzentrationsfähigkeit soll vom Fasten profitieren.

„Fasten bewirkt einen regelrechten Neustart des Körpers“ sagt Dr. Petra Bracht, Autorin des Buches „Intervallfasten – für ein langes Leben“. Denn durch das Fasten wird in unserem Körper ein Prozess namens Autophagie ausgelöst. Dieser Prozess wird auch häufig als Zellreparatur beschrieben und ist wohl eines der faszinierendsten Dinge, wenn es um das Thema Fasten geht. Nicht umsonst gab es für die Entdeckung 2016 den Nobelpreis. Autophagie beschreibt den biologischen Prozess, der in nahezu jedem mehrzelligen Organismus stattfindet: Nämlich die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch Zellreparatur und -verjüngung. Dabei baut unser Stoffwechsel schadhafte Zellen ab und zerlegt sie. Somit werden neue und gesunde Zellen gebildet. Es kommt also zu einer Verjüngung der Zellstruktur. Dieser Vorgang passiere beim Sport oder aber auch nach zwölf Stunden fasten, so Dr. Petra Bracht. Irgendwo muss der Körper seine Energie während dieser Intervalle ja herbekommen. Also beginne er ganz einfach Abfallstoffe und eigene Fettdepots wiederzuverwerten. Hierbei schwindet vor allem das ungeliebte und gefährliche Bauchfett. Dieser Vorgang wird auch als Ketose bezeichnet. In der Ketose bekommen wir Energie aus unserem Fett. Ein toller Nebeneffekt dabei: chronische Entzündungsvorgänge im Körper sollen sich dadurch beruhigen.

Laut Dr. Petra Bracht lassen sich durch Intervallfasten aber noch viel mehr Erfolge erzielen. So soll der zeitweise Verzicht auf Nahrung bei Allergien, Hautproblemen und selbst Multipler Sklerose oder rheumatischen Erkrankungen helfen.

Doch was bedeutet Intervallfasten überhaupt?

Intermittierendes Fasten, Intervallfasten oder auch Kurzzeitfasten genannt, bezeichnet den Verzicht auf Nahrung zu bestimmten Zeiten. Hierfür gibt es mehrere Methoden. Die gängigste und beliebteste Methode ist wohl die 16:8 Methode. Hierbei wird 16 Stunden am Stück nichts gegessen. In den restlichen acht Stunden des Tages kann man sich wie gewohnt ernähren. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass man die letzte Mahlzeit um 20:00 Uhr zu sich nimmt, dann auf das Frühstück verzichtet und ab 12:00 Uhr mittags wieder Nahrung zu sich nimmt.

Eine weitere gängige Möglichkeit ist die 5:2 Methode. Hier ernährt man sich fünf Tage die Woche wie gewohnt und schraubt dann an den restlichen zwei Tagen die Kalorienzufuhr auf ein Minimum herunter. Bei Frauen sind das in etwa 500 Kalorien, bei Männern ca. 600.

Aller Anfang ist schwer – die 16 : 8 Methode

Zu Beginn mag es ungewohnt sein und Überwindung kosten, aber der Körper gewöhnt sich in der Regel sehr schnell daran zu fasten. Eine gute Methode, um den Einstieg zu erleichtern, ist sich langsam zu steigern. Von anfangs 12 Stunden ohne Nahrung, zu 13 … 14 … und schlussendlich irgendwann zu 16 Stunden. Um die Vorzüge des Fastens voll auszuschöpfen sollte man seine Gesundheit aber ganzheitlich verstehen. In den Phasen der Nahrungsaufnahme sollte man daher nicht mehr essen als gewohnt und auf eine ausgewogene Ernährung achten. Acht Stunden voll mit Pizza, Pommes und Kuchen sind kontraproduktiv. Außerdem ist Trinken auch während der Fastenphase unverzichtbar. Hier sollte man allerdings auf kalorienfreie Getränke wie Wasser oder Tee zurückgreifen. Auch schwarzer Kaffee ist erlaubt, die Milch allerdings nicht.

Ein gesunder Lebensstil und fasten gehen also Hand in Hand. Denn eine vielseitige und nährstoffreiche Ernährung ist wichtig, egal ob man fastet oder nicht.

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