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Sauerteigbrot backen – Zeit, Ruhe und echtes Handwerk

September 22, 2025

Es knistert noch leicht, die Kruste ist goldbraun und das Innere duftet warm und leicht säuerlich: ein frisch gebackenes Sauerteigbrot ist mehr als nur ein Laib – es ist ein Stück gelebte Tradition, ein Zeichen von Geduld und Liebe zum Handwerk.

Warum Sauerteig?

Sauerteig ist eine uralte Methode, um Brot zu lockern – ganz ohne industrielle Hefe. Durch die Fermentation mit Mehl und Wasser entstehen natürliche Hefen und Milchsäurebakterien, die dem Brot nicht nur seinen typischen Geschmack, sondern auch eine bessere Bekömmlichkeit verleihen.

Anders als schnelle Hefeteige braucht Sauerteig vor allem eins: Zeit. Aber genau das macht ihn so besonders.

Der Weg zum eigenen Sauerteigbrot

1. Der Starter – lebendige Kultur

Alles beginnt mit dem Sauerteigansatz – einer Mischung aus Mehl (meist Roggenvollkorn) und Wasser. In den nächsten 5–7 Tagen wird dieser täglich „gefüttert“, bis er aktiv blubbert und nach Joghurt oder mildem Essig duftet.
Einmal angesetzt, kann der Starter jahrelang gepflegt und immer wieder verwendet werden.

2. Der Teig – Kneten, Warten, Falten

Ist der Sauerteig reif, wird er mit weiterem Mehl, Wasser und etwas Salz zum Hauptteig verarbeitet. Nach dem Kneten folgt das, was dieses Brot so besonders macht: lange Gehzeiten, oft über Nacht im Kühlschrank.
Durch mehrmaliges Falten während der Teigreife entsteht eine gute Struktur und Luftigkeit.

3. Das Backen – mit Dampf und Hitze

Das Brot wird idealerweise in einem gusseisernen Topf oder auf einem Backstein gebacken. Hohe Hitze und etwas Dampf sorgen für die typisch kräftige Kruste – außen krachend, innen saftig und weich.

Sauerteig backen ist entschleunigend

In einer Welt voller Schnelllebigkeit ist Sauerteig ein Gegengewicht. Er verlangt Geduld, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit – und belohnt dich mit einem Brot, das du wirklich selbst gemacht hast. Ein Laib, der mit der Zeit geht – und mit der Zeit entsteht.

Tipp: Wer mag, kann sein Brot mit Kräutern oder Kernen verfeinern – für die ganz persönliche Note.

Grundrezept: Sauerteigbrot mit Roggen und Weizen

Zutaten (für 1 Laib, ca. 800–900 g):

  • 150 g aktiver Sauerteig (Roggensauerteig, frisch gefüttert)
  • 350 g Weizenmehl Type 1050
  • 150 g Roggenmehl Type 997 oder 1150
  • 350 ml lauwarmes Wasser
  • 10 g Salz

👉 Optional:

  • 1 TL Brotgewürz (z. B. Fenchel, Kümmel, Koriander)
  • 1 EL Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder Kürbiskerne

Zubereitung

  1. Vorteig ansetzen (optional, aber empfehlenswert):
    Am Abend vorher 50 g Sauerteig mit je 50 g Roggenmehl & Wasser vermischen und 8–12 Stunden bei Raumtemperatur abgedeckt stehen lassen.
  2. Hauptteig zubereiten:
    Vorteig (oder direkt Sauerteig), Mehl, Wasser und Salz in eine große Schüssel geben. Mit einem Holzlöffel oder den Händen vermengen. Der Teig ist recht weich – das ist normal.
  3. Ruhen & Falten:
    Den Teig 3–4 Stunden abgedeckt bei Raumtemperatur ruhen lassen. In dieser Zeit alle 30–60 Minuten vorsichtig dehnen und falten. Das verbessert die Struktur und sorgt für Luftigkeit.
  4. Formen & gehen lassen:
    Den Teig zu einem runden oder länglichen Laib formen. In ein gut bemehltes Gärkörbchen oder eine Schüssel mit Geschirrtuch legen.
    Nochmals 2–4 Stunden bei Raumtemperatur oder über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.
  5. Backofen vorheizen:
    Ofen auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen – am besten mit einem gusseisernen Topf oder Backstein darin.
  6. Backen:
    Brot vorsichtig auf Backpapier stürzen, einschneiden und in den heißen Topf/auf den Stein legen.
    Mit Deckel (oder Dampf im Ofen) 20 Minuten backen, dann Deckel entfernen und weitere 25–30 Minuten bei 220 °C goldbraun ausbacken.
  7. Auskühlen lassen:
    Auf einem Gitter auskühlen lassen – am besten vollständig, auch wenn’s schwerfällt. Erst dann entwickelt sich der volle Geschmack.

Tipp zum Starter-Pflegen:

1x pro Woche füttern (1 Teil Starter + 1 Teil Mehl + 1 Teil Wasser), im Kühlschrank aufbewahren und vor dem Backen rechtzeitig aktivieren.

Brotzeit Gewürz

Kleiner Rezept-Tipp: Brotzeit-Gaudi Avocado-Stulle

Zutaten für 2 Stullen:

  • 2 Scheiben frisch gebackenes Sauerteigbrot
  • 1 reife Avocado
  • 1 TL Brotzeit-Gaudi Gewürzmischung
  • Prise Salz & Pfeffer
  • Optional: Kresse oder Sprossen zum Garnieren

Zubereitung:

  1. Avocado zerdrücken und mit Salz, Pfeffer und Brotzeit-Gaudi verrühren.
  2. Die Brotzeit-Gaudi-Avocado gleichmäßig auf die Brotscheiben streichen.
  3. Nach Belieben mit Kresse oder Sprossen garnieren – fertig!

Ob herzhaft mit Aufstrich oder mit Avocado – die Brotzeit-Gaudi Gewürzmischung bringt jede Stulle auf das nächste Level und sorgt für ordentlich Geschmack auf eurem frisch gebackenen Sauerteigbrot. 💛

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